1. Vorsitzender
Dr. Rudolf Leinweber
Tel.: 0661 – 250 880
E-Mail: vorsitzender@jgv-rhoenvogelsberg.de
Liebe Vereinsmitglieder,
liebe Jägerinnen, liebe Jäger,
Moliere hat einmal gesagt, wir sind nicht nur für das
verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was
wir nicht tun.
Das Jahr 2023 ist Geschichte und die Arbeit der Regieren
den in Deutschland und die von diesen mitunter getroffenen
Entscheidungen bereiten vielen Menschen Sorge.
Zunehmend wird der Spalt zwischen Land- und Stadtbevölkerung
größer. Unser Land verändert sich. Traut
man sich, die Probleme beim Namen zu nennen, muss
man damit rechnen, dass man schnell in die Reihe der
ewig Gestrigen gestellt wird. Sachverstand wird durch
Ideologie ersetzt und wo das Wissen fehlt, blüht die
Fantasie. Nicht neu ist, dass eine der drei Regierungsparteien
bisweilen ein eingeschränktes Verhältnis zum
Eigentum anderer Menschen hat. Diese Partei versucht
seit Jahren, gerade das Jagdrecht mit Auflagen, Verboten
und mit teilweise hanebüchenen Argumenten, unter dem
Vorwand, sich verändernder gesellschaftlicher Anforderungen,
zu entwerten. Eine Vielzahl von Juristen und
Richtern sind ihr dabei in die Arme gefallen.
Wir, die Jägerschaft, sind ein kleiner aber wichtiger Teil
unserer Gesellschaft. Im letzten Jahr haben wir in Hessen
eine neue Landesregierung (mit-)gewählt. Jede Stimme
zählt! So habe ich Sie in unseren letzten Vereinsnach
richten aufgefordert, zur Wahl zu gehen und die Parteivertreter
zu wählen, die unsere Forderungen und Interessen
vertreten und den phrasenhaften, naturfernen und
sachfremden Forderungen anderer Parteivertreter
geschlossen entgegentreten.
Mit den Vereinen, den Hegegemeinschaften, dem Landesjagdverband
Hessen sowie den engagierten Jägerinnen
und Jäger haben wir den Wechsel in Wiesbaden erreicht
und dadurch, so hoffen wir alle, die Jagd in Hessen wieder
den Stellenwert erhält, der ihr als Kulturgut zusteht.
Viele wichtige Ziele, die wir gefordert haben, finden
sich im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD wieder
und das CDU-geführte Ministerium führt sogar in seinem
Namen ausdrücklich die Jagd. Das hessische Jagdgesetz
wird in seinen Grundzügen nicht verändert, die Zusammenarbeit
mit der Jägerschaft soll intensiviert und die
Selbstverwaltungsverantwortung des Landesjagdverbandes
gestärkt werden.
Wir müssen uns jedoch bewusst sein, dass wir in diesem
Arbeitsfeld an unserem Tun gemessen werden und nicht
nur an unseren Worten. Unser uneingeschränktes Engagement
ist weiter gefordert.
Sie halten jetzt die 11. Vereinsmitteilung in Ihren Händen,
die für Sie wieder vielfältig und lesenswert sein dürfte.
Neben unseren allgemeinen Nachrichten und den Veranstaltungshinweisen
an Sie können Sie in dem
interessanten Bericht unseres Bläserobmanns
mehr über die zahlreichen Aktivitäten des Bläserkorps
erfahren. Unsere Jagdschützen sind ihrer Favoritenrolle
gerecht geworden, sie wurden mit der Mannschaft
Hessenmeister. Herzlichen Glückwunsch dazu!
Den angehenden Jungjägerinnen und Jungjäger
wünschen wir viel Erfolg und Waidmannsheil zur anstehenden
Prüfung zum grünen Abitur. Wir hoffen, dass wir
die 14 Kandidatinnen und Kandidaten im Anschluss an
unsere Hubertusmesse mit dem Jägerschlag in unsere
Reihen aufnehmen können. Der Ausbildungsleitung
und den Ausbildern danken wir für das Engagement.
Die Hundeabteilung, die sich nach dem Tod von Helmut
Odenwald neu ausrichten musste, berichtet Interessantes
von der Brauchbarkeitsprüfung bei Fulda.
Danke dafür und Dank auch an das Team der aktiven
Kitzretter, die mit unseren drei Vereinsdrohnen im Einsatz
waren. Sie kurzweilig über
die Jungfalknerbeize informiert und allemal lesenswert
ist die „Jagd auf kleinster Fläche”
Ein voller Erfolg war wiederum unser traditionelles
Jagdforum und ab Seite weiterhin finden Sie
wissenswerte Hinweise zur Wildvermarktung. Der Weg
zum Jagdaufseher wird ab Seite 52 anschaulich beschrieben
und regt vielleicht auch den ein oder anderen an, sich
selbst der Herausforderung zu stellen. Über den Biber
als „Landschaftsgestalter und Ökosystemingenieur”
wird ab Seite 56 anschaulich berichtet. War beim Reh
wild früher wirklich alles besser? Lesen Sie dazu den
informativen Beitrag ab Seite 58 und im Anschluss daran
“Ehre wem Ehre” gebührt! (Seite 63). Natürlich laden wir
Sie auch dieses Jahr wieder zu unserem Sommerfest
nach Hauswurz ein (Seite 65) und Sie werden sicher
über die „Jagdausladung” (Seite 67) schmunzeln können.
Uns, Ihrem Vorstand, hat die Arbeit auch in diesem Jahr
Freude gemacht und fernab aller jagdlichen Träume
wünsche ich mir sehnlichst, dass das unsinnige Sterben
von Zivilisten und Soldaten in den Kriegsregionen
unserer Welt sein Ende nimmt und Frieden eingekehrt.
Natürlich wünsche ich Ihnen beim Lesen unserer
Vereinsnachrichten eine kurzweilige Zeit und der
Vorstand dankt Ihnen für konstruktive Anregungen.
Besuchen Sie bitte zahlreich unsere angebotenen
Veranstaltungen und all denen, die zum Gelingen
der Vereinsnachrichten beigetragen haben, wie auch
den Inserenten, danke ich herzlich.
Zum Schluss möchte ich Ihnen ein erfolgreiches Jagdjahr
mit viel Anblick und Waidmannsheil auf all Ihren
Wechseln und Wegen wünschen. Jagen Sie waidgerecht
und schöpfen Sie Kraft aus der Natur. Lassen Sie sich von
der Schöpfung immer wieder begeistern! Leben Sie jeden
Tag glücklich und mit Freude! Bleiben Sie gesund!
Herzlichst und mit Waidmannsheil!
Ihr
Dr. Rudolf Leinweber
1. Vorsitzender
Stellvertretender Vorsitzender
Veit Küllmer
Tel.: 0171 – 330 5127
E-Mail: stellvertretender-vorsitzender@jgv-rhoenvogelsberg.de
Liebe Vereinsmitglieder,
liebe Jägerinnen, liebe Jäger,
Seit Jahrzehnten streiten Förster, Jäger und Naturschützer über den richtigen Umgang mit den heimischen Wildtieren und dem damit verbundenen Jagddruck in den Wäldern.
Da es unserem Wald jedoch noch nie so gut ging wie heute, sollte die Fortsetzung des Konflikts hinterfragt werden.
Seit den 70er Jahren wird über die Probleme des deutschen Waldes mit dem größten einheimischen Wildtier, dem Rotwild, diskutiert. Dies fresse die Triebe ab, zerbreche mit seinen Geweihen die jungen Bäume und schäle deren Rinde. Die Folge seien riesige ökologische und ökonomische Schäden.
Doch dies sei weniger die Schuld des Rotwildes als vielmehr ein Versagen des Menschen. Durch Trophäenkult und Überhege versage der Jäger als Regulativ des Wildes. Um die Bäume zu retten, müssten die Wildbestände dringend auf ein verträgliches Maß reduziert werden.
Seit dieser Zeit ist das Schlagwort vom sogenannten „Wald-Wild-Konflikt“ niemals zum Erliegen gekommen.
Tatsächlich handelt es sich nicht um einen Konflikt zwischen Wald und Wild, sondern um einen Konflikt unter Menschen mit unterschiedlichen Zielen. Engagierte Förster, bei denen der Baumbestand im Vordergrund steht, liegen im Streit mit leidenschaftlichen Jägern, die sich als Wildfreunde sehen.
Die einen organisieren sich im Ökologischen Jagdverband (ÖJV) oder in der Arbeitsgemeinschaft naturnahe Waldwirtschaft, die anderen sind Mitglieder im Deutschen Jagdverband (DJV).
Kaum eine Jagdzeitschrift wird gedruckt, ohne dass das Problem Schälschäden und Wildbestand thematisiert und heftig diskutiert wird. Und stets fordern die Kritiker der klassischen Jagdpolitik vehement erhöhte Abschüsse als alleiniges waldbauliches Mittel ein.
Die eingeführte und noch immer umstrittene neue hessische Jagdverordnung trägt, bezugnehmend auf die Möglichkeit des Abschusses von Rehböcken bis Ende Januar, sicherlich dazu bei.
Ungeachtet dieser Streitigkeiten wächst der deutsche Wald jedoch munter weiter. Nachdem man ihm Anfang der 80er Jahre noch das große Sterben voraussagte, wofür neben dem sauren Regen auch der Wildverbiss als Begründung herangezogen wurde, ist der aktuelle Waldzustand so gut wie noch nie. Niemals war die Naturverjüngung so üppig und die deutschen Wälder so vorratsreich wie heutzutage.
Wer nun glaubt, ein Massenabschuss des Rot- und Rehwildes sei für derartige Erfolge verantwortlich, der irrt. Tatsache ist, dass es noch nie so viele Wiederkäuer im deutschen Wald gegeben hat wie
heute.
In den 70er Jahren erlegten die deutschen Jäger ca. 40.000 Stück Rotwild, heute sind es knapp 70.000, die Rehwildstrecke sprang von 600.000 auf 1,2 Millionen.
Doch wie gehen forstliche Erfolge einerseits und hohe Wildbestände andererseits zusammen? Der Hintergrund liegt in einer veränderten Jagdstrategie im Wald. Während früher an nahezu 365 Tagen im Jahr das Wild bejagt wurde, konzentrieren sich Jäger und Forstbeamte heute auf großräumige Bewegungsjagden oder auf sogenannte Jagdintervalle.
In kurzer Zeit wird dabei viel Strecke gemacht, der Jagddruck und deshalb auch der Energiebedarf des Wildes werden dadurch gesenkt. Gleichzeitig bieten die umliegenden
Ackerflächen durch Anbau von Energiepflanzen wie Raps und Mais einen noch nie gekannten Äsungsüberschuss, der den Wald zusätzlich entlastet. Die Nutzung von Agrarflächen durch Zwischenfrüchte oder Dauergrünland verringert den Druck auf den Wald zusätzlich.
Es wäre nun an der Zeit, den anhaltenden Streit zwischen Wild- und Waldfreunden endlich zu begraben und ein vernünftiges Miteinander von Wald und Wild zu propagieren.
Beides ist Natur, beides erfreut uns, beides hat eine Zukunft. Nicht gegen-, sondern miteinander! Doch das zu vermitteln, bleibt eine große Aufgabe für uns alle.
Denn der Umgang mit Wild ist eigentlich einfach, schwierig ist der Umgang mit den dazu gehörenden Menschen.
Ihr
Veit Küllmer
2. Vorsitzender
Stellvertre Schriftführer
Holger Jost
Tel.: 0661–9619398
Stellvertretender Schatzmeister
Stefan Weß
Tel: 0171 – 9324599
Schatzmeister
Johannes Riethmüller
Tel: 0159 – 01272691