Was ist eigentlich eine VJP? – 15.12.2021

Eine VJP (Verbands-Jugendprüfung) ist eine Zuchtprüfung. Aufgabe der Zuchtprüfung ist die Feststellung der  natürlichen Anlagen des Jagdhundes. Diese Anlagen sind Nasengebrauch, Spurwille, Suche, Vorstehen und Führigkeit.
Auch die Art des Jagens (spurlaut, sichtlaut,oder stummes jagen) wird nur am Hasen oder Fuchs festgestellt. Der Laut ist für die Zucht und die spätere jagdliche Verwendung des Hundes sehr wichtig.
Das Wesen und Verhalten der Hunde ist wärend der gesamten Prüfung möglichst umfassend
zu beobachten, festzuhalten und im jeweiligen Prüfungszeugnis zu dokumentieren.

Körperliche Mängel(Gebiss-,Augen-und Hodenfehler) sowie andere grobe körperliche Mängel werden geprüft.

Die Prüfungsfächer im Einzelnen:

a) Spurarbeit – wird auf der vom Hunde nasenmäßig wahrgenommenen Spur des für ihn nicht oder nicht mehr sichtbaren Hasen oder Fuchses geprüft.

b) Nasengebrauch – zeigt sich bei der Suche vor allem in häufigem Finden von Wild, durch weites Anziehen von Wild, durch kurzes Markieren von Witterungsstellen des Wildes und gelegentliches Markieren von  ogelwitterung.

c) Suche – der Hauptwert ist auf den Willen zum Finden zu legen. Eine Suche soll fleißig, flott, weiträumig, ausdauernd und dem Gelände angepasst sein.

d) Vorstehen – zeigt sich darin, dass der Hund gefundenes Wild vorsteht oder vorliegt. Das Vorstehen an Haar- oder Federwild ist gleichwertig zu beurteilen.

e) Führigkeit – ist das Bestreben des Hundes mit seinem Führer Verbindung zu halten. Wie der Hund Blickkontakt während der Suche zu seinem Führer hält, oder wie er nach Verfolgen von Wild wieder den Anschluss zu seinem Führer sucht.

f) Prüfung der Schussfestigkeit während der Suche des Hundes muss der Führer zwei Schrotschüsse auf Schrotschußentfernung (30m) abgeben. Die Reaktion des Hundes wird von den Richtern beurteilt in  schussfest, leicht schussempfindlich, Schussempfindlich, stark Schussempflindlich oder Schussscheu.

g) Der Gehorsam wird während der gesamten Prüfung beobachtet und geprüft. Gehorsam wird allein mit einem Prädikat (sehr gut, gut, genügend, nicht genügend) bewertet, ohne Vergabe von Arbeitspunkten.

Teilnehmende Hunde müssen im vorhergehenden Kalenderjahr gewölft sein. Außerdem werden Hunde zugelassen, die bis zu drei Monate älter sind.

Viel Suchenglück!

Helmut Odenwald