Landtagswahl 2023 in Hessen: Wölfe sind Wahlkampfthema

Landesjagdverband stellt Film mit renommierten Wissenschaftlern vor

Auch in Hessen hat der Wolf nicht nur in sieben Regionen ein Territorium erobert, sondern auch einen festen Platz in den Wahlprogrammen. Mit der stetig wachsenden Wolfspopulation steigen erwartungsgemäß auch die Übergriffe auf Weidetiere wie Schafe und Kälber. Der Wolf bereitet dabei nicht nur den Weidetierhaltern, sondern auch der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten mehr Sorgen. In Waldkappel, im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis, beeinträchtigt der Wolf bereits die Lebensqualität der Menschen. Anwohner können nicht mehr unbesorgt mit ihren Hunden in den Wald, auch die Kindergärten unternehmen keine Ausflüge mehr in den Forst. Gespräche zeigen, dass diese Ängste keinesfalls rein irrationaler Natur sind. Die Menschen erwarten vielmehr endlich ernst genommen zu werden. Der Landesjagdverband Hessen lässt die Menschen aus den Wolfsgebieten im Film „Achtung Wolf! Möglichkeiten eines Zusammenlebens“ zu Wort kommen. Renommierte Wissenschaftler zeigen Lösungswege auf, wie durch klare Regelungen die Akzeptanz des Wolfes auch langfristig gesichert werden kann.

Der Film “Achtung Wolf!

Möglichkeiten eines Zusammenlebens”

Fer Film ist ab sofort online und kann gerne geteilt werden:

https://youtu.be/aR9ecurlOXE#

Wir machen gerade in Deutschland ein interessantes Experiment. Und dieses Experiment ist gefährlich, weil wir dem Wolf nicht beibringen, dass der Mensch nicht gut für ihn ist”
so Prof. Dr. Klaus Hackländer von der Universität für Bodenkultur in Wien.
Der Wolf lerne in Deutschland nicht, dass der Mensch gefährlich ist. Vor diesem Hintergrund brauche es nicht zu verwundern, dass immer mehr Wölfe auch tagsüber zu beobachten seien und dass die Tiere keine Scheu hätten und wegrennen, wenn wir in die Hände klatschen oder schreien.
„Das ist eine gefährliche Situation, denn dieses Verhalten wird an die Jungen weitergegeben und wird auch häufiger vorkommen. Irgendwann bleibt es nicht dabei, dass es nur eine brenzlige Situation ist“, so Hackländer weiter.
Zudem komme, dass man die Dynamik, wie stark und schnell sich der Wolf in Europa ausbreitet, sicherlich unterschätzt habe.
Der Landesjagdverband Hessen fordert deshalb schon seit Jahren einen sachgerechten und weniger ideologisch geprägten Umgang mit dem Wolf. Das grün geführte Hessische Umweltministerium hat bisher nicht auf die Vorschläge der organisierten Jägerschaft reagiert. Nach wie vor klagen die Weidetierhalter über mangelnde Transparenz beim Wolfsmonitoring und die Blockadehaltung z. B. bei der Probenanalyse durch weitere Forschungsinstitute. Auch müsse bei Wolfsübergriffen auf Weidetiere oder bei Wölfen, die ihre natürliche Scheu vor dem Menschen verloren haben, schneller und entschlossener gehandelt werden können.
LJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Ellenberger fordert deshalb:
Auffällige Wölfe müssen zum Schutz der Bevölkerung und der Weidetierhalter schneller und unbürokratischer entnommen werden können. Wir müssen jagdliche Mittel einsetzen können, um den Konflikt Mensch-Wolf in den Griff zu bekommen. Dort, wo der Wolf Probleme bereitet, muss auch eine Regulierung möglich sein.”
Durch eine Überführung des Wolfes in den Rechtskreis des Jagdrechtes würde der Handlungsspielraum in solchen Fällen deutlich erweitert und der bürokratische Aufwand stark reduziert.
Einige Parteien, die im Hessischen Landtag vertreten sind, haben sich nun deutlich zum Wolf positioniert, nachzulesen in den Antworten auf die Wahlprüfsteine des Landesjagdverbandes: https://ljv-hessen.de/wahlpruefsteine/#wolf
Der Landesjagdverband möchte mit dem Film „Achtung Wolf! Möglichkeiten eines Zusammenlebens“ die Debatte versachlichen, gleichzeitig aber verdeutlichen, wie wichtig klare Regelungen für die Entnahme von Problemwölfen als auch perspektivisch zur Bestandsregulierung der Wölfe sind.
Hackländer bekräftigt, die Weltnaturschutzunion IUCN, als Herausgeberin der „Roten Liste“, habe schon im Jahr 2007 festgestellt, dass der Wolf in Europa nicht gefährdet sei. Dies liege daran, dass in Europa viele Tiere leben, die Population stetig wachse und daher nicht davon auszugehen sei, dass der Wolf in naher Zukunft wieder aussterben werde.
„Und daher sind wir auch in diesem Dilemma, dass wir etwas schützen, was gar nicht gefährdet ist … Und ich glaube es ist wirklich klug, smart und clever, wenn man Wölfe ins Jagdrecht übernimmt. Wenn es in einem Bundesland genügend Wölfe gibt, dann braucht es auch Jagdzeiten und eine geregelte Entnahmequote. Dies muss dazu führen, dass das Level einer Population, die der Wolf braucht, um nicht auszusterben und die der Mensch braucht, dass es nicht zu viele Konflikte gibt, entsprechend auszutarieren“, so Hackländer abschließend.
Der Film „Achtung Wolf! Möglichkeiten eines Zusammenlebens“
kann kostenfrei über
www.ljv-hessen.de/achtung-wolf
oder unter dem folgenden Youtube-Link https://www.youtube.com/watch?v=aR9ecurlOXE aufgerufen werden.
Es würde uns sehr freuen, wenn Sie den Link zum Film in Ihre Berichte aufnehmen oder den Film via Youtube-Link in Ihre Online-Artikel einbetten.

Herzliche Grüße

Ihr LJV Hessen